Im Februar 2018 reagierte EuroHealthNet auf Konsultationen von Interessengruppen und der Öffentlichkeit zu Impfungen.

Impfungen retten jedes Jahr Millionen von Menschen vor Krankheit, Behinderung und Tod. Allerdings sind marginalisierte, Migranten und andere sozial und wirtschaftlich benachteiligte Kinder und Familien derzeit unterversorgt. Für diese Gemeinschaften sind mehr Engagement, Investitionen und Outreach-Programme erforderlich. Um den anhaltenden Erfolg von Impfprogrammen zu gewährleisten, sollte dem Zögern entgegengewirkt werden, indem der Öffentlichkeit und den Angehörigen der Gesundheitsberufe auf gezielte und maßgeschneiderte Weise klare und evidenzbasierte Informationen bereitgestellt werden. Es ist auch notwendig, in Gesundheitsförderungs- und Bildungsprogramme zu investieren. Die starken Bemühungen der Mitgliedstaaten sollten durch Zusammenarbeit und Koordinierung auf EU-Ebene unterstützt werden.

In der Antwort werden drei mögliche Aktivitäten vorgeschlagen, die Mitte 2018 in den Vorschlag für eine Empfehlung des Rates zur verstärkten Zusammenarbeit gegen durch Impfung vermeidbare Krankheiten aufgenommen werden sollen: (i) Bekämpfung der Impfskepsis auf nationaler und EU-Ebene, (ii) nachhaltige Impfpolitik in der EU, und (iii) EU-Koordinierung, einschließlich der Förderung des Dialogs mit den Interessenträgern, und Beitrag zur globalen Gesundheit. Eine Zusammenfassung der Konsultationen finden Sie hier .

Impfzögern oder mangelnde Deckung ist das Produkt eines komplexen Zusammenspiels zwischen sozialen, wirtschaftlichen Faktoren und dem Zugang zu Pflegediensten (einschließlich Erschwinglichkeit). Sie hängt auch vom öffentlichen Dialog ab und variiert je nach Impfstofftyp. Eine bessere Kommunikation mit der Öffentlichkeit ist der Schlüssel. Klare und evidenzbasierte Informationen sollten in mehreren Umgebungen bereitgestellt werden – wie z. B. in traditionellen und sozialen Medien und Interaktionen mit Gesundheitsdienstleistern. Die Formate sollten an die sprachlichen und sensorischen Bedürfnisse sowie an die Gesundheitskompetenz angepasst werden.

Medizinische Fachkräfte müssen unterstützt werden mit Zugang zu laufender Aus- und Weiterbildung sowie zu Fachkursen bei der Einführung neuer Impfstoffe und zu spezifischen Ansätzen für benachteiligte Gruppen. Angehörige der Gesundheitsberufe sind eine vertrauenswürdige Gruppe, zu der die Öffentlichkeit guten Zugang haben muss. Es gibt auch eine klare Gelegenheit, die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Gesundheitsfachkräften zu verbessern und den Transfer von Best Practices und Wissen zu erleichtern.

Der EU kommt eine wichtige Rolle zu. Sie kann beispielsweise Netzwerke und Informationsplattformen ermöglichen und unterstützen. Die Mitgliedstaaten könnten bei gemeinsamen Anstrengungen unterstützt werden, um die Ursachen der Impfskepsis und die Reaktionsfähigkeit der Gesundheitssysteme zu untersuchen und einen stärkeren Schwerpunkt auf Förderung und Prävention zu legen – dies würde auch eine bessere Zuweisung öffentlicher Mittel unterstützen. Es gibt auch eine potenzielle Rolle für die EU bei der Kartierung und Erstellung klarer Impfpläne und -abdeckung. Es kann eine bessere Abstimmung von Strategien, Investitionen und Impfplänen unterstützen und gleichzeitig kohärentere EU-Krisenmanagement- und Bereitschaftspläne entwickeln.