Neue Kommissare, neuer Ansatz zur Politikgestaltung?
Soziale Teilhabe als Motor für gesundheitliche Chancengleichheit
In ihren Mission Letters an die designierten Kommissare drückte sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen klar aus: „Die Europäische Union tritt in eine neue Ära ein, in der Bürgerbeteiligung und Dialog in die europäische Politikgestaltung eingebettet sind und eine echte und dauerhafte Kultur partizipativer Demokratie gefördert wird.“
Vor den Bestätigungsanhörungen der Kommissare schließt sich EuroHealthNet dem Aufruf von Präsidentin von der Leyen zur Einbettung des Dialogs an und startet sein neuestes Richtlinien-Präzision. Der vierseitige Bericht untersucht Soziale Teilhabe und bürgerschaftliches Engagement als Voraussetzung für eine wirksame und gerechte Politik und unterstützt politische Entscheidungsträger und Gesundheitsbehörden dabei, den Dialog in ihrer Arbeit zu stärken.
Warum gesellschaftliche Teilhabe und bürgerschaftliches Engagement?
Die Einbeziehung der Bürger in die Politikgestaltung trägt dazu bei, politische Maßnahmen zu entwickeln, die den tatsächlichen Bedürfnissen entsprechen, von der Bevölkerung unterstützt werden und nachhaltig sind. Besonders wirkungsvoll ist dies im Bereich der öffentlichen Gesundheit: Dialog kann gesundheitliche Ungleichheiten verringern, die Effizienz von Gesundheitsmaßnahmen verbessern und die Transparenz bei gesundheitsbezogenen Entscheidungen erhöhen. Dadurch wird Vertrauen aufgebaut und die Widerstandsfähigkeit gestärkt.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), selbst eine starker Befürworter der sozialen Teilhabe an der öffentlichen Gesundheitfordert die Mitgliedstaaten auf, eine regelmäßige und sinnvolle Beteiligung an allen Gesundheitsentscheidungen umzusetzen, zu stärken und aufrechtzuerhalten. Diese Woche startete das WHO-Regionalbüro für Europa auf seiner 74. Tagung des Regionalkomitees seine erste Einbindungsplan für nichtstaatliche Akteure, mit dem Ziel, die Zusammenarbeit zwischen der WHO, den Mitgliedstaaten, Akteuren der Zivilgesellschaft und anderen Interessenträgern zu stärken.
„EuroHealthNet begrüßt diesen verstärkten Fokus auf partizipatorische und integrative Politikgestaltung. Indem wir allen eine Stimme geben, um ihre Ansichten zu teilen – insbesondere jungen Menschen und Randgruppen in ganz Europa – und durch sinnvolle Zusammenarbeit können wir effektiver sein und das Wohlbefinden aller verbessern.“
Suzanne Costello
CEO, Institute of Public Health Ireland
Präsident, EuroHealthNet
Welche Erkenntnisse werden wir aus den Anhörungen der Kommissare gewinnen?
Wenn die designierten Kommissare in den nächsten zwei Wochen vor dem Europäischen Parlament erscheinen, erwarten wir, etwas über ihre Pläne zur Einbindung der Bürger und Interessenvertreter in die Entscheidungsprozesse zu erfahren.
EuroHealthNet begrüßt das neue Ressort des Kommissars für Generationengerechtigkeit, Jugend, Kultur und Sport. Es freut sich darauf, am 4. November von dem vorgeschlagenen Kandidaten Glenn Micallef zu hören, was er vorhat, innerhalb der ersten 100 Tage seiner Amtszeit einen jährlichen Dialog über Jugendpolitik einzurichten und einen Jugendbeirat zu gründen, der direkt mit dem Präsidenten der Europäischen Kommission zusammenarbeiten soll.
Leitlinien für Entscheidungsträger und Gesundheitsbehörden
Die neuen Policy Précis von EuroHealthNet:Förderung der Gesundheitsgerechtigkeit durch gesellschaftliche Teilhabe und bürgerschaftliches Engagementt‘ befasst sich mit den Herausforderungen des Engagements und den Anforderungen, die erforderlich sind, um sicherzustellen, dass jeder gehört wird und teilnimmt.
Die Zusammenfassung bietet einen Überblick über Initiativen der EU, der WHO und anderer Länder und enthält Praxisbeispiele aus Portugal, Slowenien und Italien. Abschließend werden praktische Empfehlungen gegeben, die Entscheidungsträgern und Behörden dabei helfen, in ihrer eigenen Arbeit Raum für Dialog zu schaffen.
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