Die derzeitigen Nahrungsmittelsysteme verursachen bis zu 30 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen der EU und verbrauchen große Mengen Wasser. Durch Transport und intensive Produktionsmethoden tragen diese Systeme zur Umweltverschmutzung und damit verbundenen Krankheiten bei. Darüber hinaus sind 55 % der Erwachsenen und eines von vier Kindern in Europa übergewichtig oder fettleibig. Die Zahl der nichtübertragbaren Krankheiten nimmt zu und hat enorme negative Auswirkungen sowohl auf das Leben als auch auf das Gesundheitsbudget. Da außerdem die Zahl der Lieferanten und Käufer zurückgegangen ist und die Marketingstrategien aggressiver geworden sind, sind hochwertige Lebensmittel hauptsächlich für die gebildetsten und wohlhabendsten Verbraucher zugänglich geworden, was die bestehenden gesundheitlichen Ungleichheiten verstärkt. Es ist klar, dass die GAP den modernen Herausforderungen im Kontext des Klimawandels, der zunehmenden Adipositasprävalenz und der sozialen Ungleichheiten nicht gewachsen ist.

Die Erkenntnis, dass Lösungen in integrierten Maßnahmen liegen, wächst. Die Kohärenz der Politik zwischen gesundheitlichen, sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Zielen ist von entscheidender Bedeutung. Einige Länder integrieren Gesundheit und Nachhaltigkeit in ihre nationalen Ernährungsrichtlinien und es gibt immer mehr innovative Maßnahmen, um die Lebensmittelversorgungsketten zu verkürzen und relevante Interessengruppen zusammenzubringen.

Es muss jedoch noch mehr getan werden. EuroHealthNet fordert, dass Indikatoren für nachhaltige Entwicklung in das Flaggschiff des Europäischen Semesters und in die länderspezifischen Empfehlungen (CSRs) integriert werden. Darüber hinaus sind stärkere Regulierungsmaßnahmen erforderlich, um eine übermäßige Marktkonsolidierung zu verhindern und es kleineren Wirtschaftsakteuren und Innovatoren zu ermöglichen, zu konkurrieren und zu überleben. Die EU wird unweigerlich ihr Ernährungssystem umstellen müssen, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung bis 2030 zu erreichen.

Um mehr zu erfahren, lesen Sie unsere neue Policy Précis Auf dem Weg zu einem gesunden, nachhaltigen und integrativen europäischen Lebensmittelsystem.